Über 500 Jahre ist es her, dass Martin Luther bei seiner quälenden Frage nach dem liebenden und gnädigen Gott erkannte, dass der Mensch von sich aus nicht fähig ist Gott gnädig zu stimmen. Kein gutes Werk, keine noch so großen und frommen Übungen können Gottes Gnade erkaufen. Aber, so die Erkenntnis Luthers, Gott weiß das. Darum hat er seinen Sohn für uns gegeben, der uns durch seinen Tod gerecht gemacht hat, wenn wir an Kreuz und Auferstehung glauben. Die Gnade Gottes gilt als Geschenk allen Menschen, die bereit sind, sich Gott zuzuwenden, dieses Geschenk anzunehmen. Gnade und Liebe Gottes gelten uns, die wir es nicht verdient haben.
Dafür gebührt Gott unser Dank.
Er versorgt uns mit dem, was wir alltäglich zum Leben brauchen. Er behütet und bewahrt uns auf unserem Lebensweg. Aber vor allen Dingen schenkt er uns Leben über dieses Leben hinaus, durch das Sterben seines Sohnes.
Diese Erkenntnis Luthers hat ihn bewegt, um der Menschen und um Gottes Willen, eine Reform der Kirche anzustoßen. Mit seinen 95 Thesen, die er vor 503 Jahren an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg angeschlagen haben soll, hat er einen Prozess in Gang gesetzt, der zur Reformation führte. Leider nicht in seinem Sinn, zur Erneuerung der bestehenden Kirche, sondern zu einer Trennung von bisheriger Kirche und der neuen Bewegung.
Diese Trennung besteht bis heute und dennoch verbindet uns Christen aller Glaubensrichtungen heute mehr, als uns trennt.
Letztlich hat sich weitgehend die Erkenntnis Bahn gebrochen, die Martin Luther als persönliche Befreiung erlebt hat: wir haben einen gnädigen und liebenden Gott, der uns Menschen sucht und sich von uns finden lässt, durch den Glauben.
Ich bin sehr dankbar für diese Webseite, die so schön und einfach auf dem Smartphone funktioniert, für die Predigten, die ich nachhören und meiner Mutter vorspielen kann, für diesen Text zum Reformationstag ….