Evangelische Kirchengemeinden Leun und Tiefenbach

„IRGENDWAS MIT FLIEGEN, ABER OHNE RADIERGUMMI“

„IRGENDWAS MIT FLIEGEN, ABER OHNE RADIERGUMMI“

Konfirmation in der Leuner Turnhalle:

Konfirmation in Corona-Zeiten? Da kann einfach nicht alles klappen. Wie gut, dass zumindest Gott keine Fe(h)ler macht und wenigstens der Pfarrer einen klitzekleinen Radiergummi dabei hat.

Die Vorfreude auf den festlichen Tag währte bereits fast fünf Monate länger. Statt Anfang Mai wurde es Ende September. Und dann durchkreuzte auch noch das unbeständige Herbstwetter die Planungen: Statt auf dem Sportplatz unter freiem Himmel lösten neun Jugendliche aus Leun und Tiefenbach am 27. September in der Leuner Turnhalle ihren Freiflug ins Land des Glaubens.

„Hier kann ich bleiben, hier kann ich bleiben. In seinem Schatten ruhe ich, seine Größe sorgt für mich. In diesen Zeiten fürcht ich mich nicht“ – gleich mit ihrem Eingangslied setzt das Musiker-Ehepaar Simone und Gino Riccitelli den Ton für den Festgottesdienst. Die Konfirmation als Erinnerung an die Taufe, als Bekräftigung zu einem Leben mit Gott, als Ermutigung in einer Zeit voll Unsicherheit.

„Gott schreibt in unser Lebensbuch – mit liebevoller Handschrift“, wie Pfarrer Hans Hoßbach es in seiner Predigt ausdrückt. Und: Wir brauchen nichts von dem kaschieren, ausradieren, auslöschen, was wir selbst geschrieben haben. „Auf Gottes Festplatte geht nichts verloren“, sagt Hoßbach. Das Gute daran: Gott rechnet nicht auf, er hat „die Liste der Anklagen gegen uns gelöscht, er hat die Anklageschrift genommen und vernichtet, indem er sie an das Kreuz Christi genagelt hat“ (Kolosser 2,14). Gott macht uns ein einmaliges Angebot: Mit all den fetten Edding-Einträgen von Fehlern und Schwächen in unserem Lebensbuch sind wir nicht alleine gelassen.

Und das ist gut so. Denn ohne Gott drehten wir uns um uns selbst, bauten ein Haus auf Sand und fühlten uns wohl in unserem Luftschloss. Es wäre ein Leben „Auf dünnem Eis“ – so der Titel eines weiteren Liedes der Riccitellis. Tatsächlich jedoch reicht Gottes Gnade „so weit der Himmel ist“.

So endete ein Gottesdienst, den Gemeindehelferin Gudrun Winkler maßgeblich mitgestaltete, mit dem Blick in den Himmel: Mariella Boch, Klara Ernst, Fabio Lanza, Lara Julie Müller, Marie Müller, Linus Rücker, Tara Charlotte Elisabeth Schmidt, Tom Louis Seipp und Mbaye Sene ließen nach dem Segen bunte Luftballons steigen – nun dürfen sie gespannt sein, welche Botschaften von oben zurückkommen.

Jörn Bender

Bilder zur Konfirmation finden Sie im folgenden Beitrag

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