Junger Wein gehört in neue Schläuche. Markus 2,22
Das Alte hinter sich lassen
„Vorsicht mit dem Geschenkpapier!“ Gerade die älteren Generationen kennen diesen Satz noch. Während der Bescherung unterm Weihnachtsbaum lösten sie das Papier ganz sorgfältig vom Inhalt, vorsichtig, dass bloß kein Riss entsteht. Manche bügelten es sogar hinterher und packten es dann fein säuberlich in eine Kiste, um es irgendwann später noch mal zu verwenden.
Auch Jesus hat ähnlich reagiert. „Junger Wein gehört in neue Schläuche“, sagt er in einem Gleichnis. Er antwortet damit auf die Frage, warum seine Jünger Essen und Wein trinken und nicht fasten, wie es die Jünger von Johannes tun.
Religionen kennen viele lieb gewordene Traditionen und Rituale. Regeln, die vertraut geworden sind. Doch mit dem Kommen Jesu in die Welt ist etwas völlig Neues angebrochen. Eine neue Zeit, die dazu aufruft, das Alte hinter sich zu lassen. Und das ist ein Grund zum Feiern.
Der Wein steht in der Bibel für Freude und Fröhlichkeit, er war Bestandteil eines jeden Festes. Eben zu dieser Freude und zur Fröhlichkeit im Glauben lädt Jesus ein.
Auch auf den eigenen Alltag lässt sich das übertragen. Das Alte hinter sich lassen und neu beginnen. Neu auf Menschen zugehen, neu vergeben, neu lieben. Die Möglichkeit umzukehren, eine neue Chance zu bekommen und neu anzufangen – das ist das Geschenk, das Jesus den Menschen gemacht hat.
Text: Detlef Schneider