
Da trat aus den Lagern der Philister ein Riese mit Namen Goliat aus Gat, sechs Ellen und eine Handbreit groß. Der hatte einen ehernen Helm aufseinem Haupt und einen Schuppenpanzer an, und das Gewicht seines Panzers war fünftausend Schekel Erz, und hatte eherne Schienen an seinen Beinen und ein ehernes Sichelschwert auf seinen Schultern. Und er stellte sich hin und rief den Schlachtreihen Israels zu: Was seid ihr ausgezogen, euch zum Kampf zu rüsten? Bin ich nicht ein Philister und ihr Sauls Knechte? Erwählt einen unter euch, der zu mir herabkomme. Ich habe heute den Schlachtreihen Israels Hohn gesprochen. Gebt mir einen Mann und lasst uns miteinander kämpfen. Da Saul und ganz Israel diese Rede des Philisters hörten, entsetzten sie sich und fürchteten sich sehr.
(1. Samuel 17, 4-11 in Auswahl)
Mit vor Schreck geweiteten Augen beobachtet die junge Frau auf dem Bild etwas. Wie gebannt starrt sie darauf. Der Anblick lässt sie erstarren, sie kann sich nicht davon losreißen.
So ähnlich muss es dem Volk Israel gegangen sein. Der Riese Goliath stand vor ihnen. Und das schon seit vierzig Tagen. Der Anblick ist fürchterlich. Da steht er: groß, in gepanzerter Rüstung, mit riesigen Waffen. Und die Stimme erst – laut, aggressiv, siegessicher und voller Hohn und Verachtung. Die sonst so mutigen Krieger werden immer kleiner. Keiner will sich diesem Riesen stellen. Im Angesicht dieser Gefahr fühlen sie sich unfähig, irgendetwas zu tun. Sie sehen auch keinen Ausweg. Ihr Blick ist verstellt – Hoffnung gibt es nicht.
Kennen Sie das auch: Angst, die den Blick versperrt, die lähmt, die immer größer wird und immer mehr einschüchtert, die Gedanken gefangen nimmt und jeden Ausweg versperrt. Mit Hohn und Spott werden alle Versuche, die Angst abzulegen und zu überwinden, niedergeschmettert. „Das schaffst du nie!“; „Du bist zu klein!“; „Du hat das noch nie gekonnt!“; „Deine Fähigkeiten reichen einfach nicht aus!“ oder ähnliche Worte klingen in uns. Das beeindruckt und wir ziehen uns zurück. Die Verzagtheit siegt!
Die Geschichte im Alten Testament geht so weiter: David, ein Hirtenjungen, kommt zum Schlachtfeld. Er spürt die Angst der Krieger und er sieht den Riesen Goliath. Er hört die verachtenden Worte.
Und trotz aller Warnungen geht er auf den Riesen zu. Er hat Erfahrung im Kampf mit wilden Tieren und er weiß sich von Gott getragen. Er braucht keine Rüstung und kein Schwert. Er besinnt sich auf seine Fähigkeiten, auf das, was er kann. Mit Gottvertrauen, einer Steinschleuder und fünf Kieselsteinen tritt er dem Riesen entgegen. Er ignoriert das Spottgelächter des Riesen und ein kleiner Stein reicht, um den Riesen zu Fall zu bringen und zu besiegen.
Wie wäre es, wenn wir uns in dieser Woche unseren Ängsten stellen: mit einer Brise Gottvertrauen und mit dem, was wir können, worin wir uns sicher fühlen und sei es noch so klein und unbedeutend. Ein kleiner mutiger Schritt auf die Angst zu lässt die Angst kleiner werden. „Mut ist Angst, die gebetet hat“ (Corrie ten Boom)
Veronika Becker
Impulsfragen:
1. Wer oder was ist mein persönlicher Goliath?
2. Lähmt er mich oder bringt er mich auf Trab?
3. Wem flöße ich – vielleicht ungewollt – Angst ein?
Haltungsübung:
Stellen Sie sich gleichmäßig auf beide Füße – richten Sie den Oberkörper auf – am besten die Knie nicht durchstrecken – heben Sie das Brustbein an ziehen Sie die Schultern leicht nach hinten unten und balancieren Sie auf dem Kopf eine imaginäre Krone. So haben Sie eine gerade und aufrechte Körperhaltung, die Sicherheit und Mut ausstrahlt. Ein gutes Mittel gegen die Angst.
Musiktipp:
Meine engen Grenzen
https://www.youtube.com/watch?v=Z18Aadf_tgo